17 Feb 2009 @ 21:19 

Nach einer erholsamen Nacht in der fast leeren Huette ging es am naechsten Morgen nach dem ueblichen Fruehstueck (Kompressionstoastbrot mit Nutella) an den Rueckweg. Und da waren sie wieder meine drei Probleme:

  • Warum hab ich nicht auf Lasse gehoert und bin “DrehrumdieBolzen-Ingenieur” geworden?
  • Wieso wiegt dieser verdammte Rucksack eigentlich 1/5 meines Koerpergewichts?
  • Wo zum Donnerwetter ist hier eigentlich der Sessellift?

Aber Spass beiseite. Da die Huette auf etwa 30 m ueber NN liegt, stand erstmal ein eher muehsamer Anstieg auf dem Programm. Noch halbwegs erholt ging dieser recht schnell und so stand nur noch 2-mal das Gleiche zwischen mir und meinem Abholpunkt in der Deep Water Cove. Den gestrigen Tag in den Beinen lief das heute alles ein wenig langsamer ab, aber ich schaffte es trotzdem vor Sarrie in der Cove zu sein und so genoss ich ein paar ruhige Minuten.

Nachdem mich Skipper Antje wieder an Bord lies, gab es nach einer erfischenden Schnorcheleinlage (die Cove traegt ihren Namen zu recht), erstmal einen ordentlichen Kaffee. Das dazu offerierte Bier lehnte ich dankend ab und kurz danach machten wir uns auf den Rueckweg. Wir umsegelten noch kurz das Wrack der HMS Canterbury und genossen danach einen herrlichen Sonnentag auf See. Gegen Nachmittag durfte ich, obwohl das Boot staendig am Rollen war, nochmals ans Steuer und wider erwarten naeherten wir uns wenig spaeter der Bucht von Paihia. Zu unserer Ueberraschung schwammen ploetzlich ein Rudel Delphine nur wenige hundert Meter vom Boot entfernt und stellten so den Abschluss eines gelungenen Segelturns dar.

Ka Kite anoo.

PS: After my trip down to Cape Brett I’ve heard that every year there is nearly a marathon challenge out to Cape Brett and back. Crazy People down here…

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Posted By: Dirk
Last Edit: 26 Feb 2009 @ 13:39

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 16 Feb 2009 @ 21:44 

Nachdem wir das Wettkampf-Segeln beendet und “Hot Gossip” wieder brav in ihrer Huelle schlummerte, machten wir uns zusammen mit Nils und Marcie auf zu Sarrie. Obwohl es schon spaeter war, gings noch hinaus in die Bay of Islands. Wir fuhren in die windgeschuetzte “Cable Bay”, um dort die Nacht zu verbringen. Ein schnelles Bad und ein Essen spaeter war es auch schon dunkel und wir genossen nochmals das Nachtleuchten des Wassers, welches diesmals eher punktuell aber sehr intensiv war.

Am naechsten Morgen stand ein kleiner Abstecher auf die vor uns liegende Insel an, damit ich neben den 18km des Cape Brett Tracks noch einen Morgenspaziergang bekomme.

Dabei fand ich nicht ganz zufaellig diesen Cache. Nachdem diese kleine Wanderung ohne besondere Ereignisse verlief, brachen wir auf nach Rawhiti, damit ich dort noch die Gebuehren fuer den Track und die Ubernachtung in der Huette entrichten konnte. Doch leider waren die 5 Haeuser der Siedlung ausgestorben und der Store geschlossen. Doch nicht verzagen Antje fragen, einfach per Handy (welches immer wieder Aussetzer hatte, denn die Verbindung dort draussen ist eher Gluecksache) im DOC von Russell angerufen und alles per Kreditkarte abgewickelt. So offiziell mit dem Code fuer das Huettenschloss ausgeruestet bekam ich zu spuehren, was passiert, wenn man auf Sarrie nicht dem Skipper gehorcht. Ein Stueckchen weiter wurde ich per Dinghy in der Oke Bay ausgesetzt und das Sarrie fuhr weiter.

Frohen Mutes machte ich mich, nachdem ich ein Schild mit der voraussichtlichen Trackdauer von 7,5 Stunden nickend zur Kenntnis genommen hatte, auf den Weg. Buhhha, Claudius haette diesen Track geliebt. Der erste Anstieg hatte es schonmal in sich, es ging vom Meereshoehe hoch auf 340m und das in einem mehr oder minder gut ausgebautem Track.

Danach wurde es aber etwas einfacher und nach 3,5 Stunden hatte ich die Abzweigung zur “Deep Water Cove” erreicht. Von da sollten es nurnoch 2 Stunden bis zum Cape sein. Nichts leichter als das…
Doch dann schlugen die Goetter zu. Es ging nach dieser Abzweigung noch 2mal runter auf fast Meereshoehe um kurz danach wieder auf den Gipfel der Klippe anzusteigen. Nachdem ich nunmehr 12km und etliche Hoehenmeter in den Beinen hatte, war der letzte dieser Anstiege die reine Qual. Es hat mich entfernt an unsere “Moss Creek” Anstieg erinnert. Endlich geschafft oben. Aber was sehen meine mueden Augen, die Huette liegt ganz unten auf der Ecke der Klippe. Also noch ein drittes Mal runter auf rund 30m Hoehe. ARGHHHHHH.

Was bin ich froh als mir freundlich die Tuere der Huette von einem Paaerchen geoffnet wird und der Mann meint: “The last one finishes you off, man!” Tja da hat er ein wahres Wort gesprochen. So schaffte ich den Hinweg (laut GPS 17,3km) zwar in einer Zeit von etwas mehr wie 6 Stunden, aber nochmal wuerde ich ihn nicht freiwillig machen.
Ein paar Liter Wasser, ein Abendessen und einem Riegel Schokolade spaeter sieht die Welt schon besser aus und ich sinke erschoepft in meinen Schlafsack.

Ka Kite anoo.

PS: After depleting my personal stock of rum, I waited for three days standing in the sea to catch a giant turtle. The four elephant were easy to find in the near woods. Now putting them on the turtle, placing a plate with two pineapples, a mice and four dices on it… – Ohh bugger, false movie, must be the sun out here…

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Posted By: Dirk
Last Edit: 26 Feb 2009 @ 13:16

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 13 Feb 2009 @ 21:10 

Heute war es nach dem Spass mal an der Zeit ein wenig Kultur mit in den Urlaub einfliesen zu lassen. So machte ich mich morgens mit Andy auf zum Bay of Islands Yacht Club, welcher auf der gleichen Halbinsel wie der geschichtstraechtige Ort “Waitangi Treaty Grounds” liegt. In den dort stehenden Haeusern wurde 1840 die erste Vereinbarung von Maori mit den Britischen Siedlern unterschrieben und das Gelaende ist heute ein Museum zum Andenken an dieses Ereignis.
Bevor ich mich in die Geschichte der Neuseelaendischen Nation gestuerzt habe, wanderte ich noch ein kleinen Track zu den Haruru Falls (die ersten Wasserfaelle auf diesem Trip 😉 ). Nach einem netten Spaziergang entlang des Waitangi Rivers und durch die allgegenwaertigen Mangroven, sollten mich die lautesten Wasserfaelle in ganz Neuseeland erwarten. Hmmm, also entweder es liegt an mir, oder an dem nur zu einem Drittel der Breite fliessendem Wasser, aber laut wars nicht wirklich.
Nachdem der Rueckweg geschafft war, gings nahtlos weiter auf die Treaty Grounds, um dort das ein oder andere Wissenswerte zu lernen. So war der Ort Russel, welcher nur einen Katzensprung entfernt auf der gegenueberliegenden Seite der Bucht liegt, als das “Hell Hole of the Pacific” bekannt. Wenn das mal die ganzen Kreuzfahrtschiffe wuessten, die hier Ankern. Sehr Eindrucksvoll war auch das riesige Maori waka taua (war canoe), welches zur 100 Jahr Feier gestiftet wurde. Es benoetigt mindestens 76 Paddler um sicher im Wasser gesteuert werden zu koennen und kann dazu noch weitere 50 Passagiere transportieren.
Am spaeten Nachmittag gab es meine zweite Unterrichtsstunde im Javelin segeln. Diesmals wurde ich in den Harnisch gezwaengt, den das Crewmitglied eigentlich traegt. Dieser dient dazu, sich waehrend der Fahrt am sogenannten Trapez einzuhaengen, um durch ein Herausschwingen aus dem Boot ein besseres Gegengewicht zum Segel zu bieten. Ich kann euch sagen, es ist auf jeden Fall ein mega-cooles Gefuehl, waehrend der Fahrt nahezu waagerecht komplett ausserhalb des Boots schwebend ueber das Wasser zu gleiten und dabei den enormen Winddruck im Segel zu spueren. Neben dieser ersten Erweiterung meiner Aufgaben als Crew gab es noch eine zweite Neuerung, naemlich das Gennaker zu setzen. Dies ist ein grosses Vorsegel, welches die Geschwindigkeit enorm erhoeht und somit einen wichtigen Bestandteil der Renntaktik darstellt. Nachdem ich waehrend dieser Fahrt dieses Segel zweimal gesetzt und wieder eingeholt hatte, beendeten wir den heutigen Unterricht und genossen das allfreitaegliche BBQ im Club.

Ka kite anoo

PS: A little Tip for all sailing-beginners: Never-ever try to get out of the boat with one leg only. It is certainly hilarious for all the spectators to watch a german guy nearly doing a split, because one leg stands in the water and the other one is still inside the boat. 😀

PPS: For our norwegian climate refugee, i have heared finally the winter has found you after 3 years. So maybe you should consider New Zealand as new shelter. There are only 3-5 days of freezing here, it is still British Commenwealth and if it is raining, the water is lukewarm.

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Posted By: Dirk
Last Edit: 21 Feb 2009 @ 12:12

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 08 Feb 2009 @ 22:13 

Fast der gesamte gestrige Tag war ein Entspannungstag mit Planung (ggf. Mt. Egmont und/oder Lake Waikaremoana Great Walk) und Vorbereitung (Stray Busticket kaufen usw.) . Einzig am Abend gab es das erste NZ-BBQ mit den Arbeitskollegen von Jochen. Wieder erwarten waren dabei sogar die Wuerste geniessbar und ich hatte eine sehr schoene Zeit in der Gastfreundschaft von “echten” Kiwis. Danke an Tori + Quentin und deren Familien, welche einen sehr herzlich aufnehmen.

Dafuer ging es dann heute richtig zur Sache. Ich kann ja nicht in Auckland naechtigen, ohne einmal in den Waitakeres gewesen zu sein. Dieses Naturschutzgebiet liegt nur 15 Minuten Fahrt von Jochens Haus entfernt und ist quasi seine zweite Heimat. Die Waitakeres sind eine richtiger Urwald, welcher leider die unangenehme Eigenschaft hat, dass er sich ueber weitverstreute Bergruecken erstreckt. Dies macht Wanderungen darin nicht gerade angenehmer. So starteten wir heute bei angenehmen Temperaturen zu einer kleinen Tour, welche mir eine verlassene Eisenbahntrasse und ein Staudamm zur Trinkwasser Gewinnung zeigen sollte. Leider war es auch bei dieser Tour nicht zu vermeiden, den ein oder anderen Berg zu erklimmen, nur um ihn wenig spaeter wieder zu verlassen. Alles in allem war es eine sehr schoene Track, welcher nach etwa 3 Stunden und ohne grosse Probleme abgeschlossen werden konnte.

Zur Belohnung sollte es danach in das Cafe “Elevations” gehen. Doch dort angekommen merkten ich sehr schnell, das ich hier auf einer Insel bin. Scheinbar ist die Grundversorgung mit Technik und Lebensmitteln nicht immer gegeben. So wurde mein Wunsch nach einem Iced Coffee verneint, da der Mixer kaputt sei, die danach bestellte Zitronen Tart war auch nicht mehr verfuegbar und am Ende war noch der Dip fuer die Kartoffelecken aufgebraucht XD. Was fuer eine Planung, zum Glueck gab es wenigstens noch normalen Kaffee, sonst haetten sie auch zwei sehr ungnadige Koffeinsuechtige am Bein gehabt. Fuer die ganzen Unannehmlichkeiten wurde man mit einem richtig guten Ausblick auf ganz Auckland, Rangitoto und sogar die Coromandel Peninsula entschaedigt.

Ka kite anoo

PS:
Tomorrow is the big day. I’m going to leave Auckland heading north with the stray bus. I’m excited about the new people I will meet and the attractions they gonne offer. So stay tuned for the next update.

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Posted By: Dirk
Last Edit: 08 Feb 2009 @ 22:16

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